Ghost Machine(Ghost Machine)
mit
Sean Faris, Rachael Taylor, Joshua Dallas, Luke Ford, Halla Vilhjalmsdottir, Sam Corry, Richard Dormer, Jonathan HardenRegie:
Chris HartwillDrehbuch:
Sven Hughes / Malachi SmythKamera:
George RichmondMusik:
Bill GrishawFSK 16
Großbritannien / 2009Im finalen Level wartet der Tod! Tom und Vic sind Militär-Techniker und Videogame-Freaks. Sie schmuggeln ein streng geheimes, virtuelles Kriegsführungs-Programm in ein stillgelegtes Gefängnis, um dort damit zu experimentieren. Doch was zuerst ein cooler Nervenkitzel werden soll, wird zur tödlichen Realität. Ein rachsüchtiges Wesen hat die Software manipuliert und entführt alle in eine real wirkende Welt, in der nichts mehr so ist wie es scheint. Als ihre Kameradin Jess von diesem Fall hört, beginnt sie eine schier aussichtslose Rettungsaktion und wird ebenfalls in diese virtuelle Welt gezogen, die genauso tödlich sein kann wie reale Kriege... Vor allem Spiele-Freaks dürften bei dieser Produktion voll auf ihre Kosten kommen, denn die Umsetzung der Ego-Shooter Thematik auf virtueller Basis im Zusammenhang mit den vorhandenen Horror-Elementen kann man als durchaus gelungen bezeichnen, so das sich hier eine wirklich kurzweilige und streckenweise auch actiongeladene Szenerie bietet, an der man als Genre-Fan seine wahre Freude haben kann. Sicherlich hätte man einige Dinge noch besser machen können, jedoch kann ich einige im Netz rumschwirrenden recht negative Kritiken über den Film nicht so ganz nachvollziehen. Ich verstehe immer nicht, mit welchen Erwartungen und Ansprüchen manche Leute an so eine Direct to DVD Produktion herangehen, denn hier wird wirklich gute Filmkost geboten, die jederzeit unterhaltsam daherkommt.
So nimmt sich die Geschichte dann auch erst einmal einige Minuten Zeit, um die diversen Charaktere einzuführen, bevor es dann so richtig losgeht. Die Beleuchtung der einzelnen Personen fällt dabei zwar nicht unbedingt sehr tiefgründig aus, jedoch kann man sich so relativ schnell mit den Figuren anfreunden. Das dargebotene Schauspiel ist dabei ganz bestimmt nicht oscarverdächtig, bewegt sich aber in einem äusserst soliden Rahmen und ist für das dargestellte Szenario vollkommen ausreichend. Und dieses Szenario baut einen durchaus konstanten Spannungsbogen auf, denn nach der Einführung der einzelnen Personen verdichtet sich das Geschehen zunehmend und setzt auch eine äusserst geheimnisvolle Grundstimmung frei, die sich schon fast zwangsläufig auch auf den Zuschauer überträgt, der sich der von den mysteriösen Ereignissen ausgehenden Faszination nur schwerlich entziehen kann.
Dadurch entsteht ein wirklich sehenswertes Filmvergnügen, das mit zunehmender Laufzeit auch immer unheimlichere Züge erkennen lässt, so das ein größtenteils fast gespenstisches Szenario entsteht, das sich der ungeteilten Aufmerksamkeit des Betrachters gewiss sein kann. Unterstützt wird das Ganze zusätzlich von absolut gelungenen Action-Passagen, die auch streckenweise durchaus etwas härter und blutiger ausfallen, ohne das sie dabei jedoch den normalen rahmen sprengen würden. So entsteht dann auch ein Gesamteindruck, der sich sehr gut sehen lassen kann und es gibt ganz bestimmt etliche Werke, die weitaus höher budgetiert sind, aber nicht annähernd den Unterhaltungswert von "Ghost Machine" erreichen.
Und so kann man letztendlich Regisseur Chris Hartwill ein gelungenes Spielfilm-Debut bescheunigen, das ganz sicher kein Meisterwerk darstellt, aber absolut kurzweilig und auch sehr spannend in Szene gesetzt wurde. Genre-Fans sollten hier wirklich einen Blick riskieren, denn der lohnt sich allemal. Allein die aufkommende und sehr bedrohliche Atmosphäre die in den dunklen Gängen des ehemaligen Gefängnisses aufkommt, ist als kleiner Höhepunkt des Filmes anzusehen, denn es kann durchaus vorkommen, das man bei der ein oder anderen Szene mit einer leichten Gänsehaut überzogen wird.
Fazit:Auch wenn viele Leute anderer Meinung sind, sehe ich "Ghost Machine" als absolut gelungenen Genre-Beitrag an, der durchgehend gute und spannende Unterhaltung bietet. Außerdem vertrete ich den Standpunkt, das man nicht bei jedem Film gleich ein perfektes Meisterwerk erwarten sollte und sich manchmal auch mit solider und kurzweiliger Filmkost zufriedengeben begnügen kann, die bei vorliegendem Werk auf jeden Fall vorliegt.
6/10